Der Weg zur Arbeit ist für viele Menschen so alltäglich wie Essen oder Trinken. Anders als die Aufnahme von ausreichend Nahrung und Flüssigkeit ist der Weg zur Arbeit nicht überlebensnotwendig. Er ist jedoch häufig unerlässlich, um die einmal erlangte Lebensqualität zu erhalten. Der Arbeitsweg ist oft eine unvermeidbare Bürde. Selbst im April 2020 arbeiteten 73 % der Beschäftigten in Deutschland nicht im Homeoffice. Diese kleine (oder auch größere) Reise kann jedoch große Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. Ob es sich dabei um negative oder positive Auswirkungen handelt, hängt nicht zuletzt von dem Verkehrsmittel ab, mit dem die Reise angetreten wird. Nur rund ein Fünftel der Arbeitnehmer:innen nutzen für diesen Weg das Fahrrad.
Den Tag mit einer Radtour zu beginnen, hat ungemeine Vorteile für den Körper und die Fitness. Durch die regelmäßige Bewegung regt es unser Herz-Kreislaufsystem und den Stoffwechsel kontinuierlich an und ist damit besonders als präventive Gesundheitsmaßnahme geeignet.
Radfahren hat - gegenüber anderen Ausdauersportarten - außerdem einen weiteren Vorteil: Der Bewegungsablauf beim Radfahren ist besonders schonend für die Gelenke, da das Körpergewicht vom Fahrrad getragen wird. Ein Drahtesel eignet sich daher ideal für ältere oder für übergewichtige Menschen, um die Muskeln gleichmäßig zu belasten und Kalorien zu verbrennen.
Auch die Wissenschaft ist sich im punkto Radfahren einig:
Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dass Arbeitnehmer:innen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, den PKW-Fahrer:innen bei allen wichtigen Gesundheitsindikatoren überlegen sind. In einer dänischen Langzeitstudie mit 30.000 Teilnehmer:innen konnten Andersen et al. (2011) zeigen, dass die allgemeine Sterblichkeit um 40 Prozent sinkt, wenn Arbeitnehmer:innen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.
Eine deutsche Studie von Kemen (2016) konnte nachweisen, dass die Fehltage, der BMI sowie das Risiko überhaupt erst zu erkranken, für radfahrende Arbeitnehmer:innen deutlich geringer ausfallen. Damit fallen auch die Kosten für Unternehmen.
Ein starkes Signal für die Stärke dieser Effekte liefert auch eine spanische Studie von Rojas-Rueda et. al (2011). Mit der Hilfe von 180.000 Proband:innen untersuchten sie die Vor- und Nachteile von Fahrrad-Sharing-Systemen. Es konnten gezeigt werden, dass die gesundheitlichen Vorteile durch regelmäßige körperliche Bewegung alle möglichen Nachteile und Kosten weitaus in den Schatten stellen.
Fahrradfahren ist jedoch nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist und das “well-being” der Beschäftigten. Steigende berufliche Anforderungen, rasanter technologischer Fortschritt und private Termine innerhalb der Großstadthektik führen bei vielen Menschen zu lang anhaltendem Stress. Eine wachsende Zahl an Patienten mit Burn-out oder Depressionen ist nur einer der Folgen.
Ein mögliches Ventil zum Stresscoping ist eine regelmäßige körperliche Bewegung.
Laut einer Forschungsarbeit des Universitätsklinikums in Tübingen (Laske et al. (2010) hat sich Fahrradfahren dafür als besonders wirksam erwiesen. Der gleichmäßige, zyklische Bewegungsablauf hat eine beruhigende Wirkung und stabilisiert die Psyche der Radfahrer:innen. Gelingt es dadurch langwierige, psychische Erkrankungen zu reduzieren oder diesen vorzubeugen, profitieren davon alle Beteiligten.
Angesichts dieser Erkenntnisse sollten moderne Unternehmen neue Wege zur Förderung nachhaltiger und gesunder Fortbewegung erproben, um ihre Mitarbeiter:innen zusätzlich zur Nutzung aktiver Verkehrsmittel zu ermuntern. Digitale Anwendungen wie Ryde4Business können dabei einen direkten Mehrwert für kleine und große Unternehmen bieten. Durch interaktive Challenges und Belohnungen für regelmäßiges Fahrradfahren können nicht nur Kosten gespart, sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit sowie die Teamfähigkeit gesteigert werden. Die offensichtlichen Vorteile für Umwelt und Klima kommen dabei kostenlos on top.
Quellen:
Andersen et. al (2000): All-cause mortality associated with physical activity during leisure time, work, sports, and cycling to work
Rojas-Rueda et. al (2011): The health risks and benefits of cycling in urban environments compared with car use: health impact assessment study
Kemen (2016): Mobilität und Gesundheit: Einfluss der Verkehrsmittelnutzung auf die Gesundheit Berufstätiger
Laske et. al (2010): Exercise-induced normalization of decreased BDNF serum concentration in elderly women with remitted major depression
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